Eine Convention wandert gen Süden …

CDLS 2011: Anderer „Spielraum“, gleicher Spielspaß!

Bereits zu Pfingsten 2011 fand wieder einmal die ebenso traditionsreiche wie kultige Spiele-Veranstaltung „Con der langen Schatten“ – oder kurz „CDLS“ – statt.

Bedingt durch den Umzug des Hauptorganisators „wanderte“ die Convention ebenfalls weiter in Richtung Süden und so fanden sich die spielbegeisterten TeilnehmerInnen diesmal in einem wunderschönen und uralten Gemäuer in der Nähe von Aichach ein, um dort fünf Tage und Nächte ihrer Spiele-Leidenschaft nachzugehen …

Das mittelalterliche Gebäude diente früher einmal als Gesindehaus und im Innern ist immer noch der rustikal-charmante Charakter erhalten geblieben, auch wenn man bei den sonstigen Einrichtungen wie Duschen oder der großen und gut ausgestatteten Küche auf keinen Komfort verzichten muss. Blickfang ist dabei in jedem Fall das gut erhaltene und renovierte Treppenhaus, das alle Fantasy-RollenspielerInnen und natürlich auch Freunde des Live-Rollenspiels sicherlich in helle Begeisterung versetzt haben dürfte. Aber neben dem Veranstaltungsgebäude hatten sich auch einige andere Dinge grundlegend geändert, um den Zeichen der Zeit und den geänderten Gewohnheiten der langjährigen Congänger entgegen zu kommen.


Wichtig und nutzbringend war hierbei vor allem das allnächtlich stattfindende Treffen im großen Versammlungsraum des Hauses, wo Ankündigungen für Spielrunden am kommenden Tag gemacht werden konnten, aber natürlich auch die Aushänge für Gruppen zu finden waren; dieses informative Treffen machte wirklich Sinn, vor allem deshalb, weil sich dort auch gleich SpielerInnen für die jeweiligen Rollenspielrunden melden konnten, so dass sich nicht immer die gleichen Personen am Tisch gegenüber saßen.

Auch zeichnete seit 2011 ein neues Orga-Team für diese nun seit über 20 Jahren stattfindende Veranstaltung verantwortlich, auch hierbei steht im Vordergrund, dass neue Konzepte gefunden und ausprobiert werden und gleichzeitig die langjährigen Organisatoren wieder mehr Zeit dazu finden sollen, sich ausschließlich um die verstärkt erneut angebotenen Programmpunkte wie z. B. solche Klassiker wie „Running Man“ oder „Das Ding aus einer anderen Welt“ zu kümmern.

Da einer der neuen Verantwortlichen niemand anderes ist als Markus Still – Spiele-Ikone und stets kreativer Denker hinter dem feinen Spieleverlag „Flying Games (www.flyinggames.de) – ist eigentlich jetzt schon absolut sicher, dass es in Zukunft viele neue und interessante Aktionen geben dürfte. In diesem Zusammenhang wird es ab der Con im kommenden Jahr 2012 ein deutlich erweitertes, aber teilweise auch bewährtes Programmangebot geben, damit alle TeilnehmerInnen voll und ganz auf ihre Kosten kommen und die Veranstaltung wieder viel attraktiver für neue Gesichter und vor allem Familien wird.

Kurz und gut, der „CDLS“ ist deutlich im Wandel begriffen und das ist auch gut so, denn selbst eine so gut eingeführte Veranstaltung kann es sich nicht erlauben, auf der Stelle zu treten bzw. immer die gleichen Routinen herunter zu leiern …

 

Nun aber zurück zur Con im Jahr 2011: Unterstützt wurde dieser Event der „SpieleSchmiede“ wie bereits erwähnt von „Flying Games“, aber auch vom „Mantikore-Verlag“ (www.mantikore-verlag.de), der u. a. für die große Tombola am letzten Tag sehr viele schöne und hochwertige Preise aus dem Verlagsprogramm zur Verfügung stellte. Entsprechend viele Lose für die Tombola wurden dann auch fleißig für ein geringes Entgelt verkauft, so dass bereits vom ersten Tage an die Spannung wegen der zu erwartenden Gewinne (die natürlich ausgestellt worden waren) enorm groß war. Die Tombola war hierbei übrigens ein relativ neuer Programmpunkt, der auch sofort begeistert angenommen wurde – vor allem deshalb, weil die Gewinne natürlich allesamt aus dem Spiele-Bereich stammten!

Gleich nach der Ankunft und der neugierigen Erkundung des neuen Gebäudes – in dem übrigens vor vielen Jahren die allerersten Spiele-Veranstaltungen des langjährigen Organisators stattgefunden hatten, damals noch als „Roll & Die“-Con bekannt – ging es auch gleich los mit den ersten Spielrunden und schon in der ersten Nacht ging es im stimmungsvoll-grusligen Kellergewölbe daran, bei einem Mega-„Space Hulk“ sabbernden Genestealern zu zeigen, wo der Hammer hängt und der Imperator den Most holt. Tatsächlich gelang es den mutigen Marines seit vielen Jahren zum ersten Male wieder, nach extrem harten Kämpfen den Sieg davon zu tragen, als sie den Patriarchen der Höllenbrut aus den Tiefen des Weltraums stilvoll mit dem Flammenwerfer einäscherten!

Zeitgleich liefen in den oberen Stockwerken natürlich einige Rollen- und Brettspielrunden, wobei das Spiel „Arkham Horror“ mit Abstand am häufigsten gezockt wurde; gepflegtes Grauen in den blasphemischen Welten des H. P. Lovecraft kommt scheinbar einfach immer gut an … Bei den Rollenspielsystemen lag diesmal die düstere Welt von „Warhammer“ in allen Variationen deutlich vorn, u. a. mit „Deathwatch“, aber auch „Space Marine“ bis hin zum „Warhammer FRPG“ 2nd. Edition.

 

In den (wenigen) Pausen konnten sich die TeilnehmerInnen die Zeit mit kurzweiligen Spielchen aus der Spiele-Bibliothek vertreiben, die teilweise vom Veranstalter, teilweise aber auch von den anwesenden Gästen gestellt wurden; auf diese Weise war ein relativ breites Sortiment an Spielen stets direkt greifbar. Außerdem wurden – wie auf dem „CDLS“ eigentlich mittlerweile zur schönen Gewohnheit geworden – auch einige eher ungewöhnliche Spiele und Spielrunden angeboten, so unter anderem das universelle RPG „TRAUMA“, aber auch das brandneue exklusive Kartenspiel „Kickbox Champion“ von „Flying Games“!

Überhaupt liefen an diesen verspielten Tagen und Nächten erstaunlich viele verschiedene Spielrunden ab, man merkte den TeilnehmerInnen einfach an, dass sie gekommen waren, um mal wieder so richtig zu zocken …

Weitere Highlights der diesjährigen Convention waren dann eine große und lange „Call of Cthulhu“-Runde, die ebenfalls im schaurigen Kellergewölbe in entsprechendem Ambiente stattfand und bei der es um eine ziemlich ungewöhnliche Kreuzfahrt im Jahre 1890 ging bei der eine eigenartige Insel aus dem Meer auftauchte, deren Namen man hier besser nicht nennen sollte, und natürlich die legendäre „Starquest“-Partie, die so richtig nostalgisches Flair aufkommen ließ. Und selbstverständlich durfte das „Kampf der Giganten“-Turnier – eine Eigenentwicklung der „SpieleSchmiede“ – ebenfalls nicht fehlen, für das einige Tagesgäste sogar eigens angereist waren.

 

Rückblickend war es wieder einmal eine sehr schöne Zeit auf dem „Con der langen Schatten“, aber irgendwie vergingen diese fünf Tage viel zu schnell und es war wirklich faszinierend, wie viele verschiedene Spiele man in dieser Zeitspanne doch spielen konnte. Langeweile gab es keine und eine durchgehend gute Stimmung und die familiäre Atmosphäre, die sowohl bei den Stammgästen wie aber auch bei den erstmaligen Conbesuchern vorherrschte, machte die Veranstaltung zu einem echten Höhepunkt des Spiele-Jahres.